Ziemlich miese Nummer, die Pistorius hier abzieht.
Und zwar nicht nur, weil sein alarmistischer Ton so tut, als hätten wir ein Problem bei der Zahl von Autounfällen (haben wir natürlich nicht, weil die Zahl der Toten im Straßenverkehr in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken ist und weiter sinkt).
Er redet von Raserei, als würde sich irgendwer beschweren, dass Raserei bestraft wird. Darum geht’s aber gar nicht. Es geht um heftige Strafen bis hin zum Führerscheinentzug selbst bei kurzzeitig überhöhter Geschwindigkeit.
Das sind Dinge, die im Alltag aber passieren können – und die die Verkehrssicherheit oft nicht mal beeinträchtigen, weil man auf die normalerweise viel intensiver achtet, als in jeder Sekunde auf den Tacho zu glotzen.
Im Klartext: Wer wo 70 erlaubt ist, der einzige weit und breit ist und das 70-Schild übersehen hat (vielleicht stand ein LKW davor oder so), deswegen halt immer noch 100 fährt, ist definitiv kein Raser, auch wenn er viel zu schnell unterwegs ist. Er gefährdet auch niemanden, wahrscheinlich nicht mal sich selbst. Aber wenn er geblitzt wird ist er seinen Lappen los – und wenns dumm läuft auch seinen Job.
Das ist der Hintergrund, vor dem sich die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt. Stattdessen wird so getan, als würde jeder, der die Regelungen kritisiert, „Raserei“ möglichst straffrei bleiben lassen.
Aber, Boris, der Tag wird kommen, an dem auch Du keinen Chauffeur mehr hast und selber fahren musst. Ich werde herzhaft lachen, wenn es Dich dann vielleicht mal selbst erwischt. Und je weniger Du wirklich dafür kannst, desto härter werde ich Dich auslachen.